Skip to content Skip to footer

Glücksspielwerbung auf der Internetseite des Grenz-Echo

Mündliche Frage von Herrn Björn Klinkenberg an Minister Freches

Zu Glücksspielwerbung auf der Internetseite des Grenz-Echo
Regierungskontrollsitzung des Ausschusses II vom 10.06.2025

Das Grenz-Echo nimmt als einzige Tageszeitung in der Deutschsprachigen Gemeinschaft eine besondere Rolle ein. Es ist für viele Bürgerinnen und Bürger – auch für Schülerinnen, Schüler und junge Erwachsene – eine wichtige Informationsquelle, sowohl in der gedruckten Ausgabe als auch über die digitale Plattform. Gerade in Zeiten zunehmender Medienkonzentration und Desinformation kommt dem Grenz-Echo eine hohe gesellschaftliche Verantwortung zu.
Vor diesem Hintergrund geben aktuelle Beobachtungen auf der Webseite des Grenz-Echo Anlass zur Sorge: Besucherinnen und Besucher werden dort in auffälliger Weise mit Werbung aus dem Glücksspiel- und Wettbereich konfrontiert. Teilweise handelt es sich um animierte Banner mit direkten Aufforderungen zur Teilnahme an Glücksspielen – Angebote, die nachweislich mit hohen Sucht- und Verschuldungsrisiken verbunden sind. Auch Jugendliche, die sich über lokale Nachrichten informieren wollen, sind dieser Werbung ausgesetzt.

Daher meine Frage an Sie:

  • Wie beurteilt die Regierung diese Entwicklung im Hinblick auf den Jugendmedienschutz, den präventiven Umgang mit Glücksspielsucht sowie die ethische Verantwortung öffentlich geförderter Medien in Ostbelgien?

Einschalten! Björns Frage in der öffentlichen Sitzung von Ausschuss II

Antwort des Ministers:

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

erst einmal möchte ich beim Kollegen Klinkenberg ausdrücklich für diese Frage bedanken.
Es zeigt, dass er seinen Job als Volksvertreter vollkommen nachkommt und in dieser wichtigen Thematik interveniert, die mir persönlich auch sehr wichtig ist.
Was nun den konkreten Fall betrifft, war mir dieser bis vergangene Woche, als Herr Klinkenberg die Frage eingereicht hatte, nicht bekannt. Deswegen hat mein Kabinett auch Nachforschungen angestellt. Auf ein Telefonat mit dem GrenzEcho hin hat uns dessen Geschäftsführer die Gründe genannt. Demnach werde die Online-Werbung auf GrenzEcho.net über das System Google AdManager ausgeliefert. Dabei gäbe es zwei verschiedene Wege:

Einerseits würden lokal verkaufte Werbeflächen direkt von Mitarbeitern des GrenzEcho betreut.
Andererseits würden national gebuchte Flächen zentral von Rossel Advertising in Brüssel verwaltet – dem offiziellen Werbevermarkter der Verlagsgruppe. Für Werbeplätze, die nicht durch direkte Buchungen belegt seien, komme sogenannter „Programmatic Advertising“ zum Einsatz.
Über Plattformen wie Google AdExchange (AdEx) könnten Unternehmen automatisiert Anzeigen auf zahlreichen Webseiten platzieren – und so auch auf GrenzEcho.net.

Das GrenzEcho teilte uns weiter mit, dass Rossel Advertising diese programmatischen Kanäle überwache und steuere und ferner darauf achte, dass keine unseriösen Anbieter zugelassen würden. Dennoch könne es vorkommen, dass neue oder bislang unauffällige Anbieter kurzfristig durch das Raster rutschen, bevor sie erkannt und blockiert würden.
Sicher sei, so der GrenzEcho-Geschäftsführer, dass kein Mitarbeiter des GrenzEcho diese Werbung verkauft habe. Da dem GrenzEcho aktuell nicht bekannt sei, welcher konkrete Werbekunde hinter der angezeigten Glücksspielwerbung stecke, ließe sich im Moment nicht nachvollziehen, über welchen Kanal und in welcher Form sie eingebucht geworden sei.

Gerne würde das GrenzEcho diesen offensichtlichen Fehler durch die Kollegen von Rossel Advertising prüfen, wenn Sie, Herr Klinkenberg, dem GrenzEcho den Namen des gesehenen Anbieters mitteilen könnten?
Darüber hinaus möchte ich anmerken: Auch wenn die formale Zuständigkeit für die Regulierung von Glücksspielwerbung und die Aufsicht über die Presse beim Föderalstaat liegt und dieser in der Vergangenheit auch Glücksspielwerbung für Webseiten verboten hat – den Königlichen Erlass kann ich Ihnen zukommen lassen -, berührt dieses Thema zentrale Anliegen der Ressorts der Deutschsprachigen Gemeinschaft – insbesondere den Kinder- und Jugendschutz.
Gerade junge Menschen sind besonders empfänglich für die Suggestivkraft solcher Werbung, und wir tragen eine Mitverantwortung dafür, sie davor zu schützen.

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind. Impressum + Datenschutzerklärung