Skip to content Skip to footer

Dekretentwurf: Zustimmung zu dem Übereinkommen des Europarats über die Manipulation von Sportwettbewerben

Plenum des PDG vom 26. Februar 2024

Redebeitrag von Patrick Spies, Vorsitzender der SP-Fraktion, zum Dekretentwurf zur Zustimmung zu dem Übereinkommen des Europarats über die Manipulation von Sportwettbewerben

Sehr geehrter Herr Präsident,

werte Kolleginnen und Kollegen aus Regierung und Parlament.

Meine folgende Stellungnahme bringe ich im Namen der drei Mehrheitsfraktionen vor.

Wie wir dem Bericht vorhin bereits entnehmen konnten, zielt der hier zur Abstimmung vorliegende Text darauf ab, die Manipulation von Sportwettkämpfen zu verhindern beziehungsweise aufzudecken und entsprechend zu bestrafen.

Ich denke wir sind uns alle einige darin, dass der Sport eine Vielzahl von gesellschaftlichen Werten repräsentiert. So beispielsweise Fairplay, Teamarbeit, gegenseitigen Respekt, Selbstdisziplin, Gleichberechtigung und nicht zuletzt Durchhaltevermögen und Zusammengehörigkeit.

Vor diesem Hintergrund ist die Manipulation von Sportwettbewerben daher durchaus als eine große Gefahr für die Integrität des Sportes zu werten. Immerhin soll der sportliche Wettstreit fair und aufgrund von sportlichem Können entschieden werden. Manipulation führt hingegen dazu, dass der eigentliche Sinn des Wettbewerbs vollkommen verloren geht.

So schwindet schlussendlich das Vertrauen der Zuschauer und nicht zuletzt wird das Ansehen, der Ruf und die Karriere der betroffenen Athleten oder gar des ganzen Sportes in Mitleidenschaft gezogen.

Die weitgehende Mediatisierung sowie die Kommerzialisierung von Sportveranstaltungen haben das Risiko von Spielmanipulationen während der vergangenen Jahrzehnte ebenfalls erhöht.

Seit dem Jahr 2000 gibt es zahlreiche Studien, Arbeiten und Forschungen, die dieses Phänomen aufzeigen.

Es wurde also deutlich, dass in dieser Angelegenheit Handlungsbedarf besteht und es galt einen entsprechenden klaren Rahmen zu erarbeiten, um besagtem Phänomen entgegenzuwirken.

So begannen im Oktober 2012 die ersten Sitzungen der Redaktionsgruppe des Europarates, mit dem Ziel ein entsprechendes Übereinkommen zur Bekämpfung der Manipulation von Sportwettkämpfen auszuhandeln.

Und auch Belgien beteiligte sich aktiv an dessen Ausarbeitung und nahm mit einer Delegation an den Verhandlungen teil. So sorgten die Gemeinschaften maßgeblich für die innerbelgische Koordination.

Immerhin hat die Deutschsprachige Gemeinschaft ja auch die Befugnisse in Bezug auf die Themen der Prävention, Aufklärung und Sensibilisierung inne und zeichnet sich für die Finanzierung von Sportorganisationen im Zusammenhang mit Spielabsprachen verantwortlich.

Wie dem auch sei, am 18. September 2014 wurde das Übereinkommen dann durch den Europarat schlussendlich freigegeben. Dieses besteht aus 41 Artikeln, welche in 9 Kapitel unterteilt sind.

Und ohne zu sehr im Detail auf diese eingehen zu wollen, lässt sich verallgemeinernd behaupten, dass der vorliegende Text als verbindliches Rechtsinstrument darauf abzielt, der Manipulation im Sport den Kampf anzusagen.

So verpflichten sich beispielsweise die Vertragsparteien des Übereinkommens dazu, die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Parteien auf nationaler Ebene zu verstärken, Spielabsprachen strafbar zu machen und eine gesamteuropäische und globale Zusammenarbeit sowie einen Informationsaustausch aufzubauen.

Mit Artikel 13 wird die Schaffung einer nationalen Plattform mit allen relevanten Akteuren als Bestimmung festgehalten.

Immerhin ist in diesem Kampf eine enge Zusammenarbeit zwischen der Sportwelt, den Regierungen, den Glücksspielbetreibern, den Glücksspielaufsichtsbehörden, den Strafverfolgungsbehörden und internationalen Organisationen zwingend erforderlich.

 

Werte Kolleginnen und Kollegen,

alles in allem lässt sich behaupten, dass es das ultimative Ziel dieses Textes ist, die Integrität des Sports sowie die Ethik im Sport zu schützen. Ein Ziel, dem wir uns als Mehrheitsfraktionen gerne verpflichten.

Das Übereinkommen wurde bereits von 41 Ländern, davon 22 EU-Länder, unterzeichnet. Der flämische Sportminister tat dies im Namen Belgiens.

Damit das Übereinkommen jedoch in Kraft treten kann, bedarf es der Zustimmung des Parlamentes. Und es wird Sie wohl kaum verwundern, wenn ich Ihnen sage, dass die drei Mehrheitsfraktionen dem vorliegenden Text zustimmen werden.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!