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Kommentar: Mehr Aufmerksamkeit den Senioren!

Am Montag wurden die neun künftigen Gemeinderäte in der DG eingesetzt. Unserer Meinung nach der passende Moment, um einen Appell im Sinne aller Seniorinnen und Senioren an die neuen Vertreter in den Kommunen zu richten:

Altern ist ein natürlicher Prozess, wer nicht alt sein will muss früh sterben!

Laut Ostbelgien-Statistik (Stand: 1.1.2024) leben 79.479 Personen in der DG, wovon 16.484 über 65 Jahre alt sind. Dies sind rund 20 % und zeigt, dass sich der Trend der letzten Jahre fortsetzt und die ältere Bevölkerung weiter stark ansteigt.

Senioren sind keine homogene Gruppe und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Sie haben aber Grundrechte wie Selbstbestimmung und Teilhabe an Entscheidungsprozessen, die sie betreffen.

Senioren sind nicht auf Pflegefälle oder als wirtschaftliche Zielgruppe (Silver Economy) zu reduzieren. Durch ihr Engagement haben sie zu Wohlstand und zur sozialen Sicherheit beigetragen, sind gesellschaftsrelevant sowohl in familiärer Hinsicht – Kinder- und Enkelbetreuung, finanzielle Unterstützung – als auch in Ehrenämtern.

Auf Basis dessen fordern wir für Seniorinnen und Senioren:

  • Den Kampf gegen Altersdiskriminierung – ungerechtfertigte Altersbegrenzungen, Alter verachtende Haltungen und Handlungen;
  • Schaffung von Angeboten gegen Einsamkeit (kultureller, sportlicher und gesellschaftlicher Art);
  • Barrierefreier Zugang zu öffentlichen und privaten Diensten, Banken, Verkehrsmittel, Verwaltungen,…;
  • Eine noch bessere Vernetzung der Akteure im Gesundheits- und Pflegebereich, um ein bezahlbares System zu garantieren; 
  • Mehr Aufmerksamkeit für das Problemfeld Misshandlung von älteren Menschen;
  • Stärkung der beratenden Gremien: hier sind alle politischen Akteure gefordert, mit den Senioren-Vertretern in regelmäßigen und konstruktiven Austausch zu treten. Z.B. könnte ein obligatorischer Seniorenbeirat in den Gemeinden formalen Rahmen bieten. Diese Gremien sollten ein entscheidendes Mitspracherecht haben;
  • Vereinfachten Zugang, um Finanzoperationen zu ermöglichen (Geldabhebung, Zahlungsaufträge,…);
  • Bezahlbares Wohnen garantieren sowie die Schaffung zusätzlicher Angebote für intergenerationelles Wohnen und Begegnen.

Wir wünschen uns mehr Sensibilität und Verständnis für die verschiedenen Situationen von Seniorinnen und Senioren und hoffen, dass die neuen Gemeinderäte den Handlungsbedarf erkennen und entsprechend handeln.

Für die SP Ostbelgien

Evi Niessen & Karl-Heinz Renerken, Seniorenvertreter