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Mangel an Fahrlehrern

Mündliche Frage von Frau Kirsten Neycken-Bartholemy an Minister Franssen

Zum Mangel an Fahrlehrern

Regierungskontrollsitzung des Ausschusses III vom 07.11.2024

In einem Grenz- Echo Artikel vom 24/10/24 beklagt ein Fahrlehrer, dass es an Nachwuchs bei den Fahrlehrern der DG mangelt. Die Gründe hierfür seien verschieden: „zum einen gestalte sich die Ausbildung zum Fahrlehrer als komplex und zeitintensiv. Die Prüfungen sind schwer, und es handelt sich um eine langwierige Prozedur“, so der Fahrlehrer. Insgesamt müssen Anwärter 600 Stunden Theorie absolvieren. Danach folgten anspruchsvolle schriftliche Prüfungen. Am Ende schafften es nur 3 bis 4 Prozent der Prüflinge. Ein weiteres Hindernis stelle das Fehlen von Ausbildungsstätten in deutscher Sprache dar. „Es gibt keine Schule, die dieses Angebot in deutscher Sprache anbiete“, so der Fahrlehrer. Des Weiteren warnt er vor den Folgen des Nachwuchsmangels: Wenn die jetzigen Fahrlehrer in Rente gehen oder ausfallen, gibt es niemanden mehr, der den Nachwuchs ausbilden kann. Man müsse spätestens jetzt anfangen, etwas zu unternehmen. Weiter beklagt der Fahrlehrer: „Bisher kümmert sich keiner großartig darum. Die Deutschsprachige Gemeinschaft macht sich gar keine Gedanken.“

Hierzu nun meine Fragen an Sie Herr Minister:

  • Werden Sie, werter Herr Minister, Maßnahmen ergreifen, um dem Mangel an Fahrlehrern entgegenzuwirken?
  • Könnten Sie sich vorstellen einen finanziellen Anreiz wie bei anderen Mangelberufen vorzusehen?

Einschalten! Kirstens Frage in der öffentlichen Sitzung von Ausschuss III

Antwort des Ministers

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
Sehr geehrte Frau Neycken-Bartholemy,

der Fachkräftemangel betrifft nahezu alle Berufssparten.
Dies ist insbesondere auf den demographischen Wandel zurückzuführen, der beispielsweise in Ostbelgien im Jahr 2025 zu einer Ersatzquote von 0,4 führt.

Allerdings werden in dem GE-Artikel auch eine Reihe von Aspekten aufgeführt, die direkt mit den Vorgaben zum Erhalt des Führerscheins zusammenhängen und daher unabhängig vom allgemeinen Fachkräftemangel eine spezifische Situation für die Fahrlehrer darstellt.

Ich möchte in dem Zusammenhang daran erinnern, dass seit der 6. Staatsreform die Wallonische Region für die Fahrausbildung und die Prüfungen für den Führerschein zuständig ist und nicht die Deutschsprachige Gemeinschaft.
Aus diesem Grund werde ich Kontakt mit dem für Mobilität zuständigen, wallonischen Minister François Desquesnes (L. E.) Kontakt aufnehmen, um mit ihm darüber auszutauschen, wie die spezifische Situation der Ausbildung der Fahrlehrer verbessert werden kann.

Sie stellen darüber hinaus die Frage nach einem finanziellen Anreiz wie bei den anderen Mangelberufen. Ihre Frage bezieht sich vermutlich auf die DUO-Förderung. Ich möchte in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass es sich hierbei nicht um eine direkte Förderung zur Ergreifung bestimmter Berufe handelt, sondern um eine Ausbildungsförderung. Auch hier bin ich bereit zu prüfen, inwieweit dies machbar ist.