Frage von Herrn Servaty an Ministerpräsident Paasch
Zum Projekt Nationalpark Hohes Venn
Das Projekt Nationalpark Hohes Venn wurde in den vergangenen Wochen mehrfach in den Medien thematisiert. Inzwischen ist es gut einen Monat her, dass das GrenzEcho schrieb: „Das Projekt Nationalpark Hohes Venn steht in den Startlöchern“.
Dabei handelt es sich um ein überaus wichtiges Projekt mit bedeutenden Perspektiven. So würde mit dem Prädikat „Nationalpark“ nicht nur die Sichtbarkeit sondern auch der Schutz dieses Gebietes, das maßgeblich zur Attraktivität unserer Region als Wohnort sowie als touristischer Ausflugsort beiträgt, gesteigert. Nach teilweise zähen Verhandlungen konnten sich mehrere französischsprachige und deutschsprachige Gemeinden sowie die Provinz Lüttich auf ein Konzept einigen, das nunmehr auf Ebene der Wallonischen Region Förderantrag im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens eingereicht wurde.
In unseren Augen würde sich die frühzeitige und aktive Unterstützung der Deutschsprachigen Gemeinschaft für dieses Vorhaben durchaus positiv auf dessen Erfolgsaussichten auswirken.
Hierzu lauten meine Fragen:
- Inwiefern wurde die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft an den Vorbereitungen zu diesem Projekt beteiligt?
- Wie steht die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu diesem Projekt?
- Welche konkreten Erwartungen knüpft die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft an dieses Projekt?
Antwort des Ministerpräsidenten:
Das Projekt Nationalpark Hohes Venn birgt zahlreiche Chancen zur weiteren Entwicklung unserer Region – sei es als touristischer Magnetpunkt oder auch als ein bedeutendes Element unserer naturnahen Lebensregion.
Die Regierung der DG verfolgt dieses Dossier schon seit den ersten Ankündigungen von Ministerin Tellier mit großer Aufmerksamkeit und hat in den vergangenen Monaten an mehreren Arbeitstreffen zwischen den frankophonen und deutschsprachigen Gemeinden, der Provinz Lüttich und anderen Partnern teilgenommen.
Auf Grund der interessant Potentiale, die ein Nationalpark für die Region des Hohen Venns darstellen würde, hat die Regierung in ihrer Sitzung vom 28. Oktober 2021 beschlossen, sich gemeinsam mit den bereits erwähnten Partnern am Aufruf der Wallonischen Region zu beteiligen und ein Projekt zur Schaffung eines “Nationalparks Hohes Venn” zu unterstützen.
Hierzu wurde zwischen den Partnern ein Kooperationsabkommen ausgearbeitet.
Ziel des Abkommens ist es, die Unterstützung aller Partner für ein solches Projekt prinzipiell zu bekräftigen und die Modalitäten der Zusammenarbeit des territorialen Projektbündnisses festzulegen.
Aus dem deutschen Sprachgebiet sind bislang folgende Partner beteiligt:
- Stadt Eupen
- Gemeinde Raeren
- Gemeinde Bütgenbach
- Tourismus Agentur Ostbelgien
- Naturzentrum Haus Ternell
- Deutschsprachige Gemeinschaft
Der Status als Nationalpark der Wallonischen Region, würde viele neue Möglichkeiten in den Bereichen Tourismus, Naturschutz und Besucherlenkung bieten und einen maßgeblichen Beitrag zur weiteren Attraktivierung unserer Region leisten können.
Natürlich muss dabei ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen den verschiedenen lokalen Interessen – über die Holzwirtschaft, den Tourismus bis hin zum Naturschutz – gefunden werden, weshalb die Regierung großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden legt.