Mündliche Frage von Herrn Patrick Spies an Ministerin Weykmans
Zum Thema Sportbotschafter
Regierungskontrollsitzung des Ausschusses II vom 20.02.2024
Das Projekt « Wallonie Ambitions Or » (WAO) wurde in 2020 seitens der Wallonischen Region ins Leben gerufen und zielt darauf ab, Sportinfrastrukturen zu unterstützen sowie die Ausübung des Spitzensportes zu stärken.
Dabei umfasst das Programm ebenfalls den Aspekt der „Botschafter“. Dabei geht es darum, Sportler mit bemerkenswerten oder atypischen Laufbahnen auszuwählen, die sich dazu verpflichten, die wallonischen Sportinfrastrukturen über verschiedene Medien und Werbe-maßnahmen zu fördern:
So beispielsweise durch die Verbreitung (über soziale Netzwerke, Lokalfernsehen…) von Präsentationsvideos innerhalb der Infrastruktur, in der sie trainieren, die Durchführung von Werbeaktionen für ihre Sportart und ihre Infrastruktur (sportliche Einführung, Tag der offenen Tür im Sportzentrum).
Um diese Sportler im Gegenzug zu unterstützen, vergibt die Region Stipendien, die sich auf bis zu 10.000 € für Einzelsportler und 15.000 € für Mannschaften belaufen.
Ähnliche Ansätze rund um die Ernennung von sogenannten Sportbotschaftern gibt es ebenfalls in Deutschland. So beispielsweise in Köln oder aber in München.
Vor diesem Hintergrund möchte ich Ihnen daher folgende Fragen stellen:
- Inwieweit können Sie sich ein ähnliches Modell der Sportbotschafter in Ostbelgien vorstellen?
- Sehen Sie diesbezüglich Synergien mit der Wallonischen Region?
- Inwieweit tragen die ostbelgischen Athleten derzeit dazu bei, für Ihre Sportart zu werben?
Antwort der Ministerin:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
Werte Kolleginnen und Kollegen,
Das Modell des Sportbotschafters in der Deutschsprachigen Gemeinschaft am Beispiel des Konzeptes der Wallonischen Region gibt es in dieser Form augenblicklich nicht. Die
Einführung einer solchen Inititiative müsste aus verschiedenen Perspektiven eingehend analysiert und mit der Sportwelt konzertiert werden.
Synergien mit der Wallonischen Region bezüglich des Projektes „Ambition Or“ sehe ich nicht, da sich das Projekt nur mit den von der Wallonischen Region bezuschussten und errichteten Sportinfrastrukturen (einizige Zuständigkeit der Wallonie auf dem Gebiet der Föderation Wallonie Brüssel) befasst. Die Botschafter und Botschafterteams verpflichten sich in diesem Rahmen, die wallonische Sportinfrastruktur durch eine Reihe von Aktionen zu fördern.
Investitionen von Seiten der Wallonischen Region werden in diesem Bereich in der Deutschsprachige Gemeinschaft nicht getätigt, da sie hier nicht zuständig ist. Damit fehlt
die Grudnlage der Zusammenarbeit.
Zuletzt möchte ich hervorheben, dass bereits jetzt auch ohne einen Titel in der Deutschsprachigen Gemeinschaft heimische und international aktive Athleteninnen und
Athelten dazu beitragen, ihre Sportart der Bevölkerung und dem Sportlernachwuchs näher zu bringen und bekannter zu machen. Bei einer Reihe auf dem Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft organisierten Veranstaltungen sind sie präsent.
Beispielsweise sind die Athleteninnen und Athelten jährlich bei der vom Leitverband des ostbelgischen Sports organisierten Sportgala Ehrengäste und informieren über ihre Erfolge und Leistungen.
Ein weiteres interessantes Beispiel einen Einblick in das Leben der Sportlerinnen und Sportlern zu gewinnen, ist die jählrich wiederkehrende Europäische Woche des Sports. Im
Rahmen von organisierten Podiumsdiskussionen in Schulen wird mit Schülerinnen und Schülern über Leistungssport und das Leben als Berufssportler diskutiert.
Gerne möchte ich noch ein kleines Higlight erwähnen – bei der im vorigen Jahr organisierten offiziellen Eröffnung des Biathlonzentrums in Elsenborn war die komplette
Biathlonnationalmannschaft anwesend und hat sich an dem, zu diesem Anlass organisierten Wettkampf, beteiligt.
Einige international aktive Sportler und Sportlerinnen besuchen ebenfalls regelmäßig junge ambitionierte Sportler aus den Förderzentren bei internationalen Wettbewerben oder führen gemeinsame Trainingsveranstaltungen durch. Zudem verpflichten sich die von der DG geförderten Kaderathleten als Vorbild zu fungieren und entsprechend sich zu präsentieren und zu kommunizieren.