Mündliche Frage von Herrn Björn Klinkenberg an Minister Freches
Zum Thema Tourismuspotenzial in der Deutschsprachigen Gemeinschaft und der Regelung der touristischen Unterkünfte
Regierungskontrollsitzung des Ausschusses II vom 05.11.2024
Die Deutschsprachige Gemeinschaft verfügt über ein reiches Tourismuspotenzial, das sich sowohl auf die naturnahe Landschaft als auch auf kulturelle Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten stützt. Die Entwicklung und Förderung dieses Potenzials ist von wesentlicher Bedeutung für die wirtschaftliche Stabilität und Attraktivität unserer Region. Ein entscheidender Faktor hierbei ist die Qualität und Regulierung der touristischen Unterkünfte, die sowohl den Bedürfnissen der Besucher als auch den Interessen der lokalen Gemeinschaft gerecht werden müssen.
Mit der zunehmenden Nachfrage nach authentischen und regional verankerten Reiseerlebnissen steigt die Relevanz klarer Standards und Rahmenbedingungen, um touristische Unterkünfte in unserer Region angemessen zu regulieren und so zur Attraktivität der Deutschsprachigen Gemeinschaft beizutragen.
In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen:
- Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um das Tourismuspotenzial in der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu fördern und das touristische Angebot weiter auszubauen?
- Wie planen Sie, die Regelung und Qualität der touristischen Unterkünfte in der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu verbessern und sicherzustellen, dass sie den Erwartungen der Gäste und den Standards der Branche gerecht werden?
- Gibt es spezifische Kooperationen oder Projekte, die darauf abzielen, die Attraktivität der Deutschsprachigen Gemeinschaft für in- und ausländische Touristen zu steigern?
Einschalten! Björns Frage in der öffentlichen Sitzung von Ausschuss II
Antwort des Ministers
Sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender,
werte Kolleginnen und Kollegen,
Ostbelgien verfügt zweifellos über ein großes touristisches Potenzial, das auf unserer ein-zigartigen Natur, den kulturellen Highlights und der Gastfreundschaft unserer Region beruht.
Dieses Potenzial weiterzuentwickeln und gezielt zu fördern, ist ein zentrales Anliegen unserer Regierung.
Um das touristische Potenzial Ostbelgiens weiter zu fördern und das Angebot auszubauen, hat die Deutschsprachige Gemeinschaft in den letzten 10 Jahren erhebliche Investitionen in die touristische Infrastruktur getätigt.
Zu den Leuchtturmprojekten zählen die Vennbahn, der Stoneman Arduenna und die Venntrilogie, die die Region als erstklassige Destination für Aktivtourismus positionieren.
Darüber hinaus wurden ein flächendeckendes Rad- und Wanderknotenpunktnetz sowie neue Mountainbike-Strecken entwickelt, um den Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden.
Nun gilt es, das vorhandene touristische Kapital nachhaltig zu pflegen und das Qualitätsmanagement der Infrastruktur voranzutreiben.
In diesem Sinne werden Zählstellen zur Messung der Nutzerströme der Wander- und Radinfrastruktur eingesetzt, um die Besucherströme gezielt zu lenken und damit auch die nach-haltige Nutzung der Naturräume zu fördern.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Optimierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zur Verbesserung der touristischen Erreichbarkeit und Mobilität innerhalb der Region.
Hier sind sowohl die TAO als auch die Regierung in verschiedenen Arbeitsgruppen (Begleitausschuss Mobilitätsstudie Aufwertung Hohes Venn) und Projekten (LEADER-Kooperationsprojekt der TAO „Nachhaltige Mobilität im Tourismus“) aktiv, um neben den Bedürfnissen der Einheimischen auch die Bedürfnisse der ostbelgischen Gäste zu analysieren und gegenüber den Leistungsträgern (TEC und SNCB) zu vertreten.
Hinsichtlich der Regulierung und Qualität der touristischen Unterkünfte setzen wir auf regel-mäßige Kontrollen.
Jede Unterkunft muss über eine gültige Städtebaugenehmigung und eine Sicherheitsbescheinigung verfügen, um Gäste empfangen zu dürfen.
Darüber hinaus muss eine Unterkunft immer die Mindest- und gegebenenfalls die Einstufungskriterien erfüllen.
Darüber hinaus setzen wir auf Initiativen zur Förderung von Nachhaltigkeit und Qualität im Tourismus.
Mit Workshops, E-Learning-Angeboten, individuellem Coaching und der Förderung von Qualitätszertifizierungen befähigen wir die Tourismusbetriebe, ihre Standards kontinuierlich zu verbessern. Das stärkt nicht nur die Attraktivität unserer Region, sondern sichert auch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe.
Es gibt zahlreiche Kooperationen und Projekte zur Steigerung der Attraktivität der Destination.
Dabei setzen wir auf bewährte Kooperationen mit Partnern aus der Euregio Maas-Rhein und der Großregion. Darüber hinaus gibt es zahlreiche LEADER-Initiativen, in deren Rahmen die touristische Attraktivität der Destination ständig weiterentwickelt wird.
Abschließend möchte ich betonen, dass die Arbeit der Tourismusagentur Ostbelgien in jeder Hinsicht darauf ausgerichtet ist, die Destination für in- und ausländische Gäste noch attraktiver zu machen.
Eine moderne, digitale und nachhaltige Marketingstrategie sorgt dabei für die Wiedererkennung der Destination und stärkt das Vertrauen und die Loyalität unserer Gäste.