Plenum des PDG vom 25. März 2024
Redebeitrag von Kirsten Neycken-Bartholemy, Abgeordnete der SP-Fraktion, zum Beschlussvorschlag zur Genehmigung des Entwurfs eines Geschäftsführungsvertrags zwischen der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft und dem Institut für Aus- und Weiterbildung im Mittelstand und in kleinen und mittleren Unternehmen und der VoG „Landwirtschaftliches Schulungszentrum der Grünen Kreise, Agra-Frauen und Ländlichen Gilden“ (2024-2030) – Dokument 341 (2023-2024) Nr. 2
Sehr geehrter Herr Präsident,
werte Kolleginnen und Kollegen aus Regierung und Parlament,
seit Jahren gab es den Wunsch nach Personal, der Professionalisierung der Ausbildung und der Öffnung der Landwirtschaft für die breite Gesellschaft. Und der praktische Unterricht für den Traktorführerschein wurde nicht mehr in der DG angeboten, ein Umstand, der immer wieder auch in diesem Hause diskutiert wurde. Hier bestand also dringender Handlungsbedarf.
Viele Tätigkeiten wurden bisher ehrenamtlich ausgeübt. Die Herausforderungen für die Landwirte sind immer mehr gestiegen. Die Landwirtschaft in Ostbelgien ist geprägt von Grünland, einem hohen Anteil an Bio und es gibt zahlreiche Hobbylandwirte. Die Landwirtschaft in Ostbelgien ist sehr vielfältig und macht unsere Region mit aus.
Unter Berücksichtigung dieser Umstände, war es notwendig, einen neuen Geschäftsführungsvertrag zu erarbeiten.
Was ermöglicht der Geschäftsführungsvertrag dem Schulungszentrum? Einerseits Planungssicherheit. Auch aus diesem Grund wurde die Laufzeit auf sieben Jahre festgelegt.
Was noch?
Personal einzustellen: konkret einen Projektkoordinatoren (80 %) und eine Verwaltungskraft (20 %). Damit sollen die Aus- und Weiterbildung sowie die Außendarstellung professionalisiert und das Angebot sowie dessen Vielfalt gesteigert werden. Bereits jetzt bestehen zahlreiche Angebote, die fortgeführt werden sollen.
Besonders erwähnenswert erscheint uns hier zum Beispiel der zertifizierte Lehrgang „Bauernhofpädagogik“. Hierbei handelt es sich um eine großregionale Fortbildung.
Gemeinsam mit den zertifizierten Bauernhofpädagogen und dem Grünen Kreis soll beispielsweise das Angebot „Schule auf dem Bauernhof“ ausgebaut und weiter verbessert werden. Dazu später mehr, wenn ich für die SP-Fraktion über die Zusammenarbeit mit den Schulen rede.
Denn darüber hinaus sollen vermehrt nicht nur Angebote für professionelle Landwirte, sondern auch für die breite Gesellschaft organisiert werden. Bei den Angeboten für professionelle Akteure ist der Bedarf für Weiterbildungen zur Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit wohl aktueller denn je!
Für die breite Öffentlichkeit und insbesondere Hobby-Landwirte ist es wichtig, dass auch sie Zugang zu Weiterbildungen haben, damit sie eingehendere Kenntnisse und Fähigkeiten erhalten. Damit werden sie nicht nur sensibilisiert, sondern können sich in ihrer Praxis verbessern.
Und auch der praktische Unterricht für den Traktorführerschein soll wieder innerhalb der DG erteilt werden.
Für alle Angebote der landwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung wird das LSZ eine koordinierende Funktion übernehmen. Konkret wird es dann auch eine digitale Plattform geben, auf der sich alle entsprechenden Angebote wiederfinden.
Neben der soeben erwähnten Arbeit wird ein Ziel des LSZ sein, das Thema Landwirtschaft präsenter in Schule und Gesellschaft zu machen.
Dies wird unter anderem dadurch ermöglicht, dass die Bildung zur nachhaltigen Entwicklung im Vertrag verankert wurde. Der Vertrag beinhaltet den Auftrag, im Rahmen von „Demokratie macht Schule“ aktiv zu werden.
Die Zukunft der Landwirtschaft, die Ernährungssicherheit, der Klimawandel, das Tierwohl und die Kreislaufwirtschaft können so in verschiedenen Workshops in den Sekundarschulen behandelt werden.
Des Weiteren werden Weiterbildungen für Grund- und Sekundarschulen organisiert und jedes Grundschulkind in der DG soll in Zukunft einen Tag auf einem Bauernhof verbringen.
Diese Neuerungen werden das Bewusstsein der Kinder für die Landwirtschaft, aber auch für unsere Natur stärken und die Möglichkeit geben, sich aktiv mit den verschiedenen Themen, die die Landwirtschaft betreffen, auseinanderzusetzen.
Besonders die Bauernhofpädagogik erachten wir dafür als einen wichtigen Hebel.
Die Landwirtschaft in Ostbelgien ist von zentraler Bedeutung und für ihre Wichtigkeit sollte sensibilisiert werden.
Die Landwirtschaft wird durch diesen Vertag und die Unterstützung durch die Regierung sowie des IAWM maßgeblich aufgewertet. Wir stimmen diesem Vertrag natürlich gerne zu!
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.