Wo bleibt die Jugend in der Politik?
Trotz des Engagements vieler junger Menschen bleibt das Durchschnittsalter in unseren neuen Gemeindekollegien auch nach den Kommunalwahlen weiterhin hoch. Junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren haben scheinbar oft Schwierigkeiten, politischen Einfluss zu gewinnen. Die Jusos Ostbelgien sind stolz auf so viel junge Vertretung auf den Wahllisten, doch entscheidend ist in unseren Augen, dass sie auch Verantwortung übernehmen und aktiv mitgestalten können.
Um eine Vertretung zu schaffen, die die Bedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger widerspiegelt, müssen wir auch jungen Menschen eine Stimme geben und auf ihr Potenzial vertrauen. Eine ausgewogene Mischung aus Erfahrung und frischen Perspektiven ist grundlegend für eine zukunftsfähige Politik. Die Ideen der jungen Generation sind von großer Bedeutung, um Herausforderungen wie Klimaschutz, Digitalisierung, Integration, Bildungsgerechtigkeit, Gesundheitsförderung und soziale Gerechtigkeit auf allen Ebenen anzugehen.
Daher sollte politische Bildung bereits in den Schulen beginnen, um das Interesse der Jugend zu wecken und ihre Mitbestimmung noch stärker zu fördern.
Als Gesellschaft sollten wir eine lebendige Demokratie leben, die alle Gruppen einbezieht – ob jung oder alt, arm oder reich. Wir müssen als Wähler verstärkt darauf hinarbeiten, dass junge Menschen nicht nur auf den Listen stehen, sondern auch aktiv an der Gestaltung der Politik teilnehmen können. Nur so kann die Politik die Interessen der jungen Generation angemessen vertreten und die Gesellschaft als Ganzes voranbringen.
Politische Mitbestimmung ist nicht nur eine Verantwortung, sondern auch eine Chance. Die aktive Teilnahme an der Kommunalpolitik ermöglicht es jungen Menschen, ihre Lebensrealitäten einzubringen und für eine Politik zu kämpfen, die ihren Bedürfnissen entspricht. Nur durch ihre Einbeziehung können wir die Gesellschaft zukunftssicher gestalten und den Herausforderungen der heutigen Zeit wirksam begegnen. Erschweren wir der Jugend den Zugang zur politischen Einflussnahme, riskieren wir, ihr Interesse zu verlieren und sie an den Rand des politischen Geschehens zu drängen.
Für die Jusos Ostbelgien
Alicia Becker
